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Schloss Wolkersdorf

Schloss Wolkersdorf

Daten

  • Bauzeit:
    1. Bauphase: März 2012 – April 2013
    2. Bauphase: Oktober 2013 – Mai 2014
  • Leistungsumfang: Generalplanung inkl. örtlicher Bauaufsicht und Projektmanagement
  • Bauherren: Stadtgemeinde Wolkersdorf
  • Projektarchitekt: Alfons Krickl
  • Fotos/Pläne: ©Wehdorn Architekten

Projekt: Schloss Wolkersdorf

Data

  • construction time:
    1. Bauphase: März 2012 – April 2013
    2. Bauphase: Oktober 2013 – Mai 2014
  • scope: Generalplanung inkl. örtlicher Bauaufsicht und Projektmanagement
  • builders: Stadtgemeinde Wolkersdorf
  • projectarchitect: Alfons Krickl
  • photos / plans: ©Wehdorn Architekten

Project: Schloss Wolkersdorf

Eine Sanierung mit Bodenhaftung

Schloss Wolkersdorf im Weinviertel, wenige Kilometer nördlich von Wien gelegen, bildet ein historisch gewachsenes Bauensemble, das im Kern auf einen mittelalterlichen Bau aus der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts zurückgeht. Seine heutige Gestalt erhielt das Gebäude erst in Napoleonischer Zeit. Heterogen und historisch gewachsen, wie der Baubestand, war auch die Nutzung, die schlussendlich Musikschule, Gemeindesaal, Gastronomie, Vereinslokale, ein kleines Museum, verschiedene Kunstwerkstätten und auch Wohnungen umfasste.
Der entscheidende Anstoß zur Generalsanierung gelang erst im Zuge einer Partnerschaft mit der großen Landesausstellung „Brot und Wein“. Im Dezember 2011 wurde für die Umgestaltung des Schlosses ein Architektenwettbewerb ausgeschrieben, aus dem das Projekt von Wehdorn Architekten siegreich hervorging.
Aufgaben der ersten Bauphase waren die Erweiterung des Ausstellungsbereiches, ermöglicht durch die Auflassung der Wohnnutzung, die barrierefreie Erschließung, die statische und bautechnische Sanierung, die restauratorische Sanierung der Außenhaut (Fassaden, Dach) von Süd- und Westtrakt sowie die Neugestaltung des von alten Bäumen geprägten Innenhofs. Weiters die Sanierung und Adaptierung der Nebengebäude, Erneuerung und Erweiterung der Sanitärbereiche samt der dafür erforderlichen technischen Infrastruktur. Die zweite Bauphase hatte zum Ziel: die Fertigstellung der Außensanierung, den weiteren Innenausbau samt Restaurierung der Feststiege und Ausbau des Veranstaltungssaales, die Restaurierung und den Ausbau des sogenannten Pulverturms und des Wächterhauses.
Vor Inangriffnahme der Sanierung war das Schloss in einem überaus schlechten Bauzustand. So mussten die Hofmauern erst mit Eisenankern in das Gebäude rückverhängt werden. Darüber hinaus waren es aber auch die vielen provisorischen, oberflächlichen Schadensbehebungen aus der Nachkriegszeit, die – wie so oft – mehr Schaden als Nutzen anrichteten. Typisch hierfür waren die Zementputze in fast allen Erdgeschoßbereichen oder die nicht in frostfreier Tiefe errichtete und schadhafte Kanalisierung.
Die gesamte Bauführung erfolgte unter begleitender archäologischer Betreuung und Befundsicherung. Das im Zuge der Bauführung aufgefundene und freigelegte mittelalterliche Turmfundament und die zahlreichen Bodenfunde wurden repräsentativ aufbereitet und in das neue Raumkonzept mit einbezogen.
Die Sanierung von Schloss Wolkersdorf erfolgte unter großem zeitlichem Druck und unter wirtschaftlich klar abgegrenzten Rahmenbedingungen, die – und auch das ist keine Selbstverständlichkeit – eingehalten wurden.
Das architektonisch-restauratorische Ergebnis ist beeindruckend: Die historische Raumstruktur ist dem Schloss wiedergegeben worden, die sichtbare Qualität der Restaurierung und der zurückhaltende Einsatz neuer gestalterischer Eingriffe führte zu einer Art „gediegener“ Bescheidenheit, deren Faszination sich niemanden entziehen kann.