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endif; ?>Gasometer
if(qtranxf_getLanguage()=='de'): ?>Daten
- Bauzeit: April 1999 – August 2001
- Leistungsumfang: Masterplan; Architektenleistungen Gasometer C
- Bauherren: GESIBA, SEG
- Projektarchitekt: Martin Kiekenap
- Fotos/Pläne: Marcel Nikodim - ©Wehdorn Architekten
Plan
Projekt: Gasometer
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- construction time: April 1999 – August 2001
- scope: Masterplan; Architektenleistungen Gasometer C
- builders: GESIBA, SEG
- projectarchitect: Martin Kiekenap
- photos / plans: Marcel Nikodim - ©Wehdorn Architekten
plan
Project: Gasometer
endif; ?>Wohnen im Industriedenkmal: die Poesie der Einfachheit
Zu den weltweit bekanntesten Arbeiten von Wehdorn Architekten zählt die Revitalisierung der ehemaligen Gasbehälter in Wien-Simmering.
Das Städtische Gaswerk, zu dem die vier Gasbehälter gehörten, wurde als erstes Groß-Gaswerk auf dem Kontinent, 1896–1899, nach Plänen des „technischen Konsulenten in Gasangelegenheiten”, Theodor Herrmann, erbaut. Die vier Behälter wurden hierbei in geradezu unglaublich kurzer Zeit errichtet, wobei man jeweils zwei auf einmal baute: Für die erste dieser Behältergruppe benötigte man 84, für die zweite sogar nur 72 Tage. 1985/86 wurden die Gasometer außer Betrieb gestellt; bereits lange vorher, 1981, waren sie unter Denkmalschutz gestellt worden.
Bei den Wiener Gasometern handelt es sich um ziegelummantelte Behältergebäude, in deren Inneren jeweils ein dreiteiliger Teleskopbehälter aus Stahl zur Speicherung des Gases diente. Der Innendurchmesser jedes Gasbehälters beträgt 62,85 m, die größte Innenhöhe etwa 72,5 m. Besser als diese Zahlen veranschaulicht aber vermutlich ein Vergleich die gigantischen Ausmaße der Gasbehälter. Das Wiener Riesenrad würde in jedem dieser Behälter Platz finden.
Das Gesamtprojekt baut auf einer Studie von Wehdorn Architekten aus dem Jahre 1989 auf, mit dem – im Zusammenhang mit der geplanten Weltausstellung in Wien und Budapest – erstmals die technische Machbarkeit einer Fremdnutzung unter Beweis gestellt worden war. Sieben Jahre später, 1996, entschied die Stadt Wien, das Projekt nach dem Masterplan von Wehdorn Architekten mit dem Schwerpunkt Wohnen in Angriff zu nehmen. Nach einem zweistufigen Gutachterverfahren wurde das schlussendlich realisierte Projekt von den Architekturbüros Jean Nouvel (Behälter A), Coop Himmelb(l)au (B), Manfred Wehdorn (C) und Wilhelm Holzbauer (D) erarbeitet.
Das realisierte Projekt umfasst eine in Höhe der ehemaligen Eingangsebene durch alle Behältergebäude durchgehende und miteinander verbundene Shopping Mall, darunter Parkgeschoße für die Kraftfahrzeuge, darüber Büros und Wohngeschoße. Insgesamt wurden 844 Wohnungen (hiervon 78 für Studenten), ca. 10.100 m² Büro und ca. 17.650 m² Mallflächen geschaffen. Zusätzlich entstand im Behälter B eine Veranstaltungshalle für rund 3.000 Personen.
Die Konzeption des Entwurfs von Wehdorn Architekten für den Gasometer C beruht auf einfach nachzuvollziehenden Grundsätzen: der klaren Ordnung der neuen Funktionen, der Schaffung einer höchstmöglichen Wohnqualität und schließlich einer einfachen architektonischen Formensprache. Diese Zielsetzungen führten zu dem ringförmigen, sich an die Außenwand schmiegenden Einbau im Inneren des historischen Behälters, der vertikal in sechs turmartige Wohntrakte gegliedert ist und sich nach oben hin terrassenförmig verjüngt. Die Querschnittsform des Neubaus und eine reiche ökologische Ausbildung des Innenhofes mit Bäumen, Kletterpflanzen und anderer Begrünung ergeben einen großen licht- und luftdurchfluteten Lebensraum. Das architektonische Konzept ermöglicht es nicht zuletzt, dass die Wohnungen öffenbare Fenster nach außen besitzen und den Bewohnern den Rundblick zu den Prater- und Donauauen bieten.
Architektonisch beeindruckt der Innenraum durch seine kaskadenförmigen Abstufungen und seine einfache, klare, in blendendem Weiß gehaltene Formensprache. Laubengänge, welche teilweise den Wohnungen innenhofseitig vorgelagert sind, Terrassen und die bereits angesprochene starke Begrünung verstärken den Wientypischen Eindruck und schaffen innerhalb der großen Gesamtkubatur intime Bereiche von hohem Identifikationswert. Bereits lange vor Fertigstellung waren alle Wohnungen im Gasometer C vermietet bzw. verkauft, wobei die Wohnungen, erwartungsgemäß vor allem von jungen Familien in Anspruch genommen wurden. Die große Wohnzufriedenheit im Gasometer C wird auch dadurch unter Beweis gestellt, dass ein erstaunlich geringer Wechsel der Mieter gegeben ist.
Entwurf und Realisierung des Gasometer-Projektes spiegeln das Credo von Wehdorn Architekten wider: die Poesie der Einfachheit, die in ihrer klaren, von der Funktion bedingten Formensprache die Zeit überdauern und bestehen bleiben wird.