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Das Haus-, Hof- und Staatsarchiv

Das Haus-, Hof- und Staatsarchiv

Daten

  • Bauzeit: Juni 2001 – Juni 2003
  • Leistungsumfang: Architektenleistungen
  • Bauherren: Republik Österreich, vertreten durch die Burghauptmannschaft Österreich (Burghauptmann: Wolfgang Beer)
  • Projektarchitekt: Michael Wistawel
  • Fotos/Pläne: ©Alexander Koller/ ©Wehdorn Architekten

Plan

Projekt: Das Haus-, Hof- und Staatsarchiv

Data

  • construction time: Juni 2001 – Juni 2003
  • scope: Architektenleistungen
  • builders: Republik Österreich, vertreten durch die Burghauptmannschaft Österreich (Burghauptmann: Wolfgang Beer)
  • projectarchitect: Michael Wistawel
  • photos / plans: ©Alexander Koller/ ©Wehdorn Architekten

plan

Project: Das Haus-, Hof- und Staatsarchiv

Nicht nur Archivgebäude sondern auch technisches Denkmal

Am Minoritenplatz in Wien befindet sich – von außen nicht erkennbar – eines der bedeutendsten technischen Denkmäler Europas: Ein elfgeschoßiger, eiserner Archiveinbau, der 1899 bis 1902 für das Haus-, Hof- und Staatsarchiv errichtet wurde.
Das Gebäude entstand nach Entwürfen von Franz Pokorny, der als Baurat und Architekt im k. und k. Ministerium des kaiserlichen und königlichen Hauses und des Äußern tätig war; ihm stand bei seinen Planungen der spätere Archivdirektor Gustav Winter beratend zur Seite.
Im Grundriss bildet das Haus-, Hof- und Staatsarchiv eine Verlängerung des Gebäudes der „Geheimen Hofkanzlei“ (des heutigen Bundeskanzleramtes) und ist in einen kleineren Verwaltungs- und einen größeren Magazintrakt geteilt.
Charakteristisch für den noch zur Gänze dem Geist der späteren Gründerzeit verhafteten Bau ist die absolute Trennung zwischen der in herkömmlicher Bautechnik errichteten viergeschoßigen Außenerscheinung und dem für die damalige Zeit hoch technisierten Innenausbau. Für Konstruktion und Ausführung der Eisenkonstruktion zog man eine der bedeutendsten Firmen der Monarchie heran: die Brückenbauanstalt Ignaz Gridl – ein Unternehmen, das zum Beispiel auch das Große Palmenhaus im Park des Schlosses Schönbrunn errichtet hatte.
Die Generalsanierung des Archivgebäudes wurde infolge des mehr oder minder fehlenden zeitgemäßen Brandschutzes ausgelöst. Hinzu kam, dass der historische Ausbau, das heißt Putzoberflächen, Bodenbeläge, Elektro- und Sanitärinstallationen usw., als weitestgehend verbraucht zu bezeichnen war. Aufgrund der im Zuge des Umbaus auf jeden Fall notwendigen und aufwändigen Auslagerung des Archivbestandes (der, aneinandergereiht, eine Strecke von mehr als 30 km ergäbe!), ging man daher sinnvollerweise von einer Gesamtsanierung des Bestandes aus.
Die Sanierung umfasste zunächst die funktionale Neuordnung des Archivs, die Errichtung eines barrierefreien Personenaufzugs und eines zweiten Lifts im Archiv, die Vergrößerung des Benutzersaals und den Einbau eines Konferenzraumes mit Nebenräumen im Dachgeschoß.
Die generelle bauliche Sanierung schloss diverse Trockenlegungsmaßnahmen ebenso mit ein wie die bauphysikalische Sanierung der vorhandenen Dachkonstruktion, ferner die Instandsetzung und Restaurierung aller Oberflächenstrukturen von Wänden, Decken und Böden. Auch die Restaurierung aller straßen- und hofseitigen Fassaden war Bestandteil der Sanierung. Die Schaffung des notwendigen Brandschutzes basierte im Wesentlichen auf der Ausbildung zusätzlicher Brand- bzw. Rauchabschnitte mit neuen Fluchtstiegenhäusern sowie dem Einbau einer automatischen Brandmeldeanlage (VESDA – Very Early Smoke Detection Apparatus) inklusive internem Alarmierungssystem.
Das bauliche Sanierungskonzept ging von einer weitgehenden Minimierung der baulichen Eingriffe aus und entsprach damit sowohl den wirtschaftlichen wie auch den denkmalpflegerischen Intentionen.