Am 1. Oktober 1873 – im Jahr der ersten und einzigen Weltausstellung in Wien – wurde in dem damals nach Plänen der Ringstraßenarchitekten Carl Schuhmann und Ludwig Tischler neu errichteten Haus das Landtmann eröffnet und von der Presse als Wiens eleganteste und größte Café-Localität gefeiert.

Bis heute hat sich der Ruf des Kaffeehauses als eine „Wiener Institution“ erhalten und ist von morgens bis abends überfüllt. Der Wunsch nach einer Vergrößerung des Lokals durch einen attraktiven Wintergarten war daher verständlich, wozu noch die gesetzliche Notwendigkeit einer Trennung von Raucher- und Nicht-Raucher-Bereichen kam. Aufgrund der prominenten Lage war die Planung aber auch eine besonders heikle Aufgabe.

Wehdorn Architekten war es wichtig, dass der neue Wintergarten einerseits mit seiner Gestaltung in die Zukunft weist (daher auch die stromlinienförmige Außenerscheinung), andererseits aber mit seiner Innenausstattung die historische Eleganz in die Gegenwart tradiert: Die dunkelgraue Stahlkonstruktion, der eigens für das Landtmann in alter Handwerkstechnik hergestellte Terrazzoboden, die Verkleidungen aus dunklem Nussholz und die bequemen Fauteuilles zeigen, dass wahre Eleganz zeitlos ist.

Die Grundfläche des Wintergartens beträgt ca. 89 m² und schafft Platz für 72 Personen; konstruktiv ist der Wintergarten eine einfache Rahmenkonstruktion aus Stahl; ihr Gesamtgewicht beträgt mehr als zehn Tonnen. Die Lüftungs- und Klimaanlage gewährleistet einen Luftwechsel von annähernd 90 m³ pro Stunde und pro Person. In der Zwischenzeit hat sich der Wintergarten bewährt; die Gäste fühlen sich in ihm wohl – im Winter wie im Sommer.