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Strudlhofstiege

Strudlhofstiege

Daten

  • Bauzeit: August 2008 – September 2009
  • Leistungsumfang: Generalplanung inkl. örtlicher Bauaufsicht
  • Bauherren: Stadt Wien, MA 29 – Brückenbau und Grundbau (Projektleiter: Joachim Hirsch)
  • Projektarchitekt: Michael Wistawel
  • Fotos/Pläne: ©Wehdorn Architekten

Projekt: Strudlhofstiege

Data

  • construction time: August 2008 – September 2009
  • scope: Generalplanung inkl. örtlicher Bauaufsicht
  • builders: Stadt Wien, MA 29 – Brückenbau und Grundbau (Projektleiter: Joachim Hirsch)
  • projectarchitect: Michael Wistawel
  • photos / plans: ©Wehdorn Architekten

Project: Strudlhofstiege


Die Strudlhofstiege in Wien ist durch Heimito von Doderer, der das Bauwerk in seinem gleichnamigen Roman als „terrassenförmige Bühne dramatischen Lebens“ bezeichnete, gleichsam ein literarisches Denkmal geworden. Ihren Namen bezieht sie nach dem barocken Hof- und Kammermaler Peter von Strudel, der 1690 neben der heutigen Treppe sein Stadtpalais, den sogenannten „Strud(e)lhof“, errichten ließ.
Die Strudlhofstiege ist eine städtische Planung; sie wurde von dem Bauingenieur Theodor Johann Jäger, der zur Zeit der Errichtung der Stiegenanlage als Oberingenieur im Wiener Stadtbauamt tätig war, entworfen und am 29. November 1919 feierlich eröffnet. Verkehrstechnisch gesehen ist sie eine der wesentlichsten Fußgeherverbindungen im 9. Wiener Gemeindebezirk, die einen rund 11 m hohen Niveauunterschied zwischen der Strudlhofgasse und der Liechtensteinstraße überbrückt. Eine besondere logistische Anforderung an das Planungsteam war es daher, dass während der gesamten Restaurierung die Wegeverbindung über die Strudlhofstiege erhalten blieb.
Aus konstruktiv-statischer Sicht war das Bauwerk im Prinzip in gutem Zustand. Ein großer Teil der Baukosten war durch die notwendige Erneuerung der infrastrukturellen Einrichtungen, wie Elektrizität, Wasser, Brunnenstuben, Kanal usw., verursacht. Im Wesentlichen bewegten sich die Arbeiten aber im klassischen Bereich der Restaurierung nach denkmalpflegerischen Grundsätzen und betrafen vor allem die Stein- und Metallteile der reichen Ausstattung. Wie so oft bei historischen Bauwerken, war ein Gutteil der notwendigen Arbeiten durch eine wenig fachgerechte Sanierung in den Nachkriegsjahren ausgelöst. Damals waren die Podeste mit Asphalt überzogen, die obere Brunnenrückwand durch ein Mosaik erneuert, und die historischen Kandelaber mit Kugelleuchten ausgestattet worden. Im Zuge der Generalsanierung konnten diese nachträglichen Veränderungen wieder auf das originale Erscheinungsbild rückgeführt werden; nicht zuletzt wurde die stilistisch falsche Beleuchtung durch die ursprünglichen „Maiglöckchen-Leuchten“ ersetzt, aber mit modernster, energiesparender Technik ausgestattet. In diesem Sinn erstrahlt das weltberühmte Jugendstilbauwerk nach rund einhundert Jahren wieder im ursprünglichen Licht.